Hallo,
ich komme gerade von meiner Ärztin zurück (Allgemeinmedizinerin mit Schwerpunkt Lymphologie, wobei ich da tatsächlich auch nur Lip-/Lymphpatienten sehe). Sie hat an mir heute die jährliche Ultraschalluntersuchung an den Venen gemacht und mich dabei ganz beiläufig gefragt, ob meine Beine auch in den Strümpfen anschwellen. Ganz arglos antwortete ich: "Ja, kommt vor, dass sie ein bisschen anschwellen. Aber ich tue wirklich viel für meine Beine: Aquafitness und Trampolin."
Sie reagierte darauf total entsetzt und meinte, sie hätte mir nur Fahrradfahren und Laufen erlaubt. (ja, das Wort "erlaubt" hat sie benutzt). Trampolin würde zwar nicht helfen, aber wenigstens auch nicht schaden, aber Aquafitness sei total schädlich für mich, weil das Wasser 25 Grad habe (oder sogar noch etwas höher) und wenn schon Wasser, dann nur unter 18 Grad. Da sei es ja kein Wunder, dass meine Beine trotz 2x Lymphdrainage in der Woche in den Strümpfen anschwellen und dass meine Füße einfach nicht dünner werden. Als ich ihr sagte, dass meine Beine nach dem Aquafitness immer dünner seien als vorher, sagte sie wortwörtlich: "Das denken Sie nur! Aber das stimmt nicht." Und als ich sie darauf hinwies, dass ich im Netz noch nie irgenetwas davon gelesen hätte, dass mir das schaden könne, sondern überall nur steht, wie gut Aquafitness sei, erklärte sie mir, dass das Internet ja kein Arzt sei. (ja ok, aber deshalb ist doch auch nicht alles Schrott?!)
Fazit: Sie verweigert mit weitere Rezepte für Lymphdrainage, weil ich durch mein Aquafitness gegen ihre Behandlung ankämpfen würde.
Ich bin in den letzten paar Stunden mehrmals durch einige Stimmungsphasen durch: Verwunderung, Frust, Wut, wieder Verwunderung ect. Und jetzt bin ich am Ende nur noch verunsichert.
25 Grad! Ich meine, das liegt ja noch deutlich unter der Körpertemperatur. Selbst meine Zimmerthemperatur liegt über 18 Grad (22-23) und unter der Bettdecke nachts ist es definitiv auch über 25 Grad. Aber ich bin halt verunsichert, weil ich gerade KEIN Arzt bin und ich weiß nicht einmal, ob es einen Unterschied macht, ob man sich im Wasser bei 25 Grad befindet oder an der Luft im Frühling oder unter der Bettdecke.
Zudem bin ich eine Frostbeule: Ich brauche dicke Socken über der Kompression, weil ich sonst wirklich nur am Zittern bin. (wortwörtlich). Ich muss mich generell warm anziehen, weil ich superschnell friere und die Kompressionsware wärmt mich gar nicht.
Und nun weiß ich nicht: Muss ich wegen meines Lymphödems jetzt nur noch frieren, weil die Wärme so schädlich ist?
Folgendes muss ich zu der Sache sagen:
* Ich habe die Diagnose Lymphödem Stufe II Ende 2017 erhalten und Anfang 2018 eine Kompressionstherapie mit den Bandagen gemacht. Die Strümpfe, die danach ausgemessen wurden, passen mir noch heute und weichen für meine nächste Versorgung nur im Bereich G (bei den A-G-Strümpfen) um 0,5 cm ab.
* Meine Beine sind zwar nicht schlank geworden (ich bin grundsätzlich übergewichtig), aber das Gewebe ist BUTTERWEICH. Das sagen alle: Die Sani-Fee, die Phyisotherapeutin und sogar die Ärztin selbst. Keine Fibrosen oder sonst was.
* Ich habe von Anfang an an den Füßen Kissen gehabt. Sowohl direkt über den Zehen (sagt man dazu Fußrücken?) als auch links und rechts vom Fußknöchel. Die sind durch die Kompressionsthreapie im letzten Jahr auch nur nahezu unscheinbar geschrumpft. Wenn überhaupt, dann nur am Fußrücken.
Der Fußrücken ist auch butterweich. Ich kann da rühren und kneten und da tut auch nichts weh. Es sieht optisch einfach nur geschwollen aus, auch wenn da nichts geschwollen ist. (allerdings schwillt er bei großer Hitze wie im letzten Sommer durchaus an).
Am Außenknöchel trage ich Pelotten im Strumpf. Innen habe ich erst beim letzten Strumpfsatz welche verschrieben bekommen, die ich ja mit dem Widerspruch erkämpfen musste (anderer Thread). Das heißt, für innen habe ich den Strumpf mit den Pelotten noch nicht. Aber auch wenn da optisch eine Beule ist, empfinde ich das nicht als ödemisch. Es schwillt da bei Wärme auch gar nichts an (anders als bei anderen Körperteilen). Ich vermute eher Fettgewebe. Aber das ist jetzt Selbstdiagnose.
Meine Frage nun: Soll ich meinen Aquafitness-Kurs kündigen und der Ärztin zu Kreuze kriechen, um wieder Lymphdrainagen zu bekommen? Hat sie denn recht? Und angenommen, sie hätte recht: Darf sie mir dann wirklich die Lymphdrainage verweigern?
Oder soll ich mir einen neuen Arzt suchen? Wie schlimm wird sich das denn auswirken, wenn ich 3-4 Monate (solange könnte es mit einem neuen Termin dauern) keine Lymphdrainagen bekomme?
Mit freundlichen Grüßen
Rabina